Camdeboo National Park mit dem Valley of Desolation. Der Park hat zwei Bereiche. Einmal die Karoo, eine Halbwüste in der Hochebene mit vielen Tieren und das „Tal der Trostlosigkeit“ (Valley of Desolation). Camdeboo hat nicht die Big 5, aber Büffel, Springböcke, Schakale, Strauße und die scheuen Black Hartebeest. Zum Vally of Desolation fährt man auf eine Höhe von ca. 1300 hm, um dann von einem Viewpoint in die Weite der endlos erscheinende Karoo zu blicken. Das Valley mit den braunen, senkrechten Steinsäulen, die ca. 120 Meter in die Höhe ragen, sind das Produkt vulkanischer und erosiver Kräfte. Graaff-Reinet ist eine sehenswerte Kleinstadt. Sie liegt mitten im Nationalpark und hat viele denkmalgeschützte Gebäude aus kapholländischer und viktorianischer Zeit.
Der Tsitsikamma Nationalpark ist ein Teil des Garden-Route-Nationalparks. Hier kann man alles Mögliche an Freizeitaktivitäten unternehmen, von Wander bis Bungee Jumping. Der Tsitsikamma Nationalpark wird beherrscht von dichten Naturwald, teils tropisch. Hier gibt es auch den „The Big Tree“ einen 800 Jahre alten Yellowwood Baum 36 Meter hoch und einen Umfang von 9 Metern. Mit Bungee Jumping haben wir es nicht so. Wir gehen wandern. Unser Weg führt uns über den Storms River Mouth Trail zur Mündung des Storms River. Dieser wird von einer 77 Meter langen Hängebrücke überspannt, die Suspension Bridge. Eigentlich sind es drei Brücken, zwei kürzere auf der linken Seite führen zur Suspensions Bridge. An Wochenenden sind die Brücken nie leer, der Park mit dem wirklich schönen Campingplatz ist dann immer gut besucht.
Wir fahren weiter über Knysna nach Buffalo Bay. Die Bucht hat einen schönen langen Strand für alle Aktivitäten auf und im Wasser. Wenn die Flut kommt, sind die Surfer da, um auf den Wellen zu reiten. Ist aber nicht ungefährlich, hier gibt es Hai-Attacken auf Surfer. Bei unserer Strandwanderung haben wir lange die kleinen Pflugschnecken beobachte, die man bei Ebbe überall auf dem feuchten Sand der Tidenzone findet. Sie graben sich im Sand ein, bevor die nächste Welle sie wieder herum wirbelt.
Weiter geht es zum Cap Agulhas, dem südlichsten Punkt des afrikanischen Kontinents. Nicht, wie oft angenommen, das Kap der guten Hoffnung. Da hier in Cap Agulhas der südlichste Punkt von Afrika ist, treffen hier auch der atlantische und indische Ozean aufeinander. Der alte Leuchtturm aus dem Jahr 1848 ist bis heute im Betrieb. Das Ende des Kontinents wird mit einem Monument, das Afrika abbildet, sowie einen Stein und Tafel mit dem Hinweis:“you are now at the southern-most tip oft he continent of Africa“ Der Bug eines alten Fischtrawlers, der 1982 hier in Seenot geraten ist, zeugt von den Naturgewalten am Cap Agulhas.
Hermanus ist ein sehr mondäner Küstenort zwischen Bergen und Meer. Bekannt geworden, weil hier in der Bucht von Juli bis September Wale mit Jungen vom Land aus zu beobachten sind. Im Hinterland
gibt es viele große Weingüter.
Da wir in der südafrikanischen Weinregion sind, machen wir auch eine Weinprobe bei Creation Wines.
In Hermanus: wir wollten an einer breiten Straße in guter Wohngegend neben einem kleinen Park über Nacht stehen bleiben. Nach Rücksprache mit einem Anwohner ist das hier keineswegs ein sicherer Ort. „Die Kriminellen fahren am Tag mit dem Auto hier durch und suchen sich die Fahrzeuge aus, die sie in der Nacht aufbrechen“. Überall sieht man Private Sicherheitsdienste in der Stadt herumfahren. Jedes Haus ist alarmgesichert und die Steigerung davon sind ganze Siedlungen, die mit einer hohen Mauer umgeben sind. Der Eingangsbereich wird von bewaffneten Wachdiensten gesichert. Gefängnis für Reiche.
Wie immer in Südafrika fahren wir auf einen Campingplatz.
Wir sind drei Tage in Hermanus auf den Walbeobachtungsfelsen, aber es sind keine Wale zusehen.
Wir fahren zum Weingut Creation Wines und wollen Samstag eine Weinprobe genießen. Nach Rücksprache mit dem Schweizer Inhaber können wir auf dem Weingut in unserem Dicken übernachten. Es gibt ein
sechs Gänge Menü, zu jedem Gang wird der passende Wein serviert.
Von Sushi, serviert in einer Abalone Muschel auf Algenblatt über Springbocktartar bis Belnori Ziegenkäse mit Butternusspüree, Rotebeete, Frühlingskräutern und traumhaftem Dressing, dazu ein Pinot
Noir. Das Dessert: Pfirsich Rooibos Sorbet mit Black Sesam Gelato und Num-Num Gel, der Wein Sweet Temptation. Es war eine sehr schöne Weinprobe.
Das Kap der guten Hoffnung war früher wegen seiner Klippen ein gefürchtetes Kap. Heute wird das Kap weiträumig umfahren, man sieht nur kleine Boote mit Anglern, große Schiffe sind selbst mit
Fernglas nicht zusehen.
In dem Naturpark Cape of Good Hope gibt es den Cape Point mit dem historischen Leuchtturm von 1860 der 249 m über dem Atlantic thront und das Cape of Good Hope mit dem bekannten Schild. Das Kap
der guten Hoffnung, ein Toristenmagnet, man kann es nicht glauben. Am Kap Agulhas, südlichster Punkt Afrikas, ist kaum ein Mensch. Am Schild Cape of Good Hope muss man sogar Schlange stehen für
ein Foto. Wir machen noch eine Wanderung im Naturpark und sehen Buntböcke im warmen Sand liegen. Seelöwen auf dem Felsen liegen und Zwei Strauße hätten wir fast übersehen, wenn sie nicht
aufgesprungen wären.
Wir fahren an der Küstenstraße weiter nach Kapstadt. Da wir direkt am Tafelberg vorbeikommen, fahren wir gleich mit der Seilbahn auf den Table Mountain. Der Tafelberg ist über 1000 m hoch und hat eine markante 500 m steile Sandstein Wand. Von oben hat man einen tollen Blick auf die Stadt. Die linke Bergspitze ist der Lions Head, im Hintergrund ist noch Robben Island zu sehen. Hier war Nelson Mandela 18 Jahre in Gefangenschaft.
Direkt am Ozean liegt das Fußballstadion, in dem Spiele der Weltmeisterschaft von 2010 stattfanden.
Touristenmagnet Nr.1 Kapstadt ist die Victoria & Alfred Waterfront. Hier im Hafengebiet reihen sich Hotels, hunderte Geschäfte und Restaurants aneinander. Die Waterfront wird jedes Jahr von 25 Mio. Menschen besucht. Am 19.11. sind wir bei Mareliza und Daniel zum Braai (Grillen) eingeladen. Die beiden haben wir im Mountain Highland Nationalpark kennengelernt. Wir wollen noch ein Geschenk kaufen und landen im Einkaufzentrum Canal Walk, es ist der Konsum-Tempel von Cape Town. Ein riesiges Einkaufszentrum, die Geschäfte ausschließlich Edelmarken. Um 17 Uhr sind wir bei Mareliza und Daniel, sie wohnen in einem sehr schönen Stadtteil von Kapstadt. Daniel hat einen tollen Braai vorbereitet und Mareliza ein super Dessert. Zwei Paare waren noch eingeladen, die uns Tipps für Namibia gegeben haben. Es war ein sehr schöner Abend. Thank you very much, Mareliza and Daniel.
Kurz vor der Grenze zu Namibia gibt es den Augrabies Wasserfall, der z. Zt. sehr viel Wasser führt.
Die Fallhöhe beträgt ca. 60 Meter, die Schlucht unter den Fällen ist im Durchschnitt 240 m tief und 18 Km lang.
Auf unserm Weg dorthin fahren wir durch die Karoo Wüste. Die Karoo ist eine Halbwüste, die bis in das südliche Namibia reicht und ist mit 500.000 Km² fast 1,5 Mal so groß wie Deutschland. Hier in der Karoo ist eine geringe Luftverschmutzung und der Himmel ist zu 80 % im Jahr wolkenfrei. Das sind perfekte Bedingungen für ein Observatorium. Hier in Sutherland gibt es das größte Teleskop in Afrika, mit einem Spiegeldurchmesser von 11 m. An dem Projekt sind mehrere Nationen beteiligt. Deutschland ist durch die Uni Göttingen vertreten. Bei der Besichtigungstour konnten wir die Technik bewundern und der Spiegel wurde eigens für uns gedreht, um ihn besser sehen zu können.
In Lesotho und den Drakensbergen gab es vor gut einer Woche extreme Regenfälle. Die Wassermassen sind durch den Oranje River jetzt am Augrabies Fall angekommen. Heute stürzen 3850 m³ Wasser in der Sekunde den Fall herunter, normal sind 330 m³/Sek. Zum Vergleich: die Victoriafälle führen eine durchschnittliche Wassermenge von 1100 m³/Sek. Für viele Tiere kam das Wasser zu schnell. Auf einem Felsen im Wasser sind zwei Klipp Dassies (Klippschliefer) gefangen, die keine Chance haben, dort wegzukommen. Gischt und Sonne ergeben jeder Tag einen schönen Regebogen.
Unser Fazit zu Südafrika nach 76 Tagen und 7500 Km:
Wir wurden überrascht durch die Vielfalt an tollen Landschaften und großartiger Natur, von der wir nur ein Teil bereist haben.
Die 90 Tage Touristenvisum sind zu wenig für so ein großes Land.
Die Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft der Südafrikaner ist außergewöhnlich.
Ein Wermutstropfen ist das Spannungsverhältnis der schwarzen und weißen Bevölkerung.
Auch die in den letzten Jahren gestiegene Kriminalität hat uns zur permanenten Internetrecherche über Strecken die man meiden sollte, veranlasst. Einigermaßen sicher für die Nacht ist man nur auf
Campingplätzen, was wir mit unserem Fahrzeug nur selten wollen.