Wir fahren in Uruguay an der Atlantikküste nach Norden. In Chuy überqueren wir die Grenze nach Brasilien. Chuy eine Stadt, die in der Mitte der Straße durch die Grenze in einen uruguayischen Teil und einen brasilianischen Teil getrennt wird. Wir fahren weiter durch eine Schwemmlandschaft und sehen eine Tierwelt, die hier gut leben kann.
10.10.2019 - Uniao da Victoria
Hier beschließen wir spontan eine Tour abseits der Straße in Angriff zu nehmen. Die Natur um uns herum ist einfach zu interessant. Die Fahrt wird tatsächlich zum Abenteuer, die Fotos zeigen nur Auszüge. Eine Fahrt teilweise wie durch eine Dschungellandschaft, inklusive Wasserfall. Wir haben einige Holzfäller getroffen, die uns ungläubig bestaunt haben.
12.10.2019 - Foz do Iguazu, Brasilien
Wir sind sehr früh aufgestanden, um dem Massentourismus an den Wasserfällen halbwegs zu entkommen. Mit dem ersten Bus sind wir zu den Iguazu-Wasserfällen, Weltnaturerbe und eines der spektakulärsten Naturschauspiele des Südamerikanischen Kontinentes gefahren. Da die meisten der 275 Wasserfälle in Argentinien liegen, ist der größere Panoramablick von der brasilianischen Seite aus möglich. Auf einer Breite von 2,7 Kilometer stürzen hier die Wasserfälle bis zu 82 Meter in die Tiefe. Zurzeit führt der Fluss recht wenig Wasser. Wir können uns an den stürzenden Wassermassen gar nicht satt sehen. Die Temperatur 39 ° und die Menschenmassen treiben uns am Mittag zurück zum Campingplatz mit Swimmingpool.
15.10.2019 - Puerto Iguazu, Argentinien
Die Iguazu Wasserfälle gehören zu den 7 Naturwundern der Welt.
Heute haben wir die argentinische Seite der Wasserfälle besucht. Hier ist der Naturpark viel weitläufiger, man kann über Stege direkt über die Wasserfälle gehen und in den Garganta de Diablo (Hals des Teufels) sehen, allerdings wird man von der Gischt ganz schön nass. Im Park haben wir auf einem Schild gelesen, dass 1750 m³/Sekunde die normal Menge ist, die die Fälle hinab stürzen. Im Jahr 1992 waren es mehr als 39000 m³/Sekunde, unvorstellbar. Ganze Inseln und viele Stege wurden von den Wassermassen mitgenommen.
17.10.2019 - Foz do Iguazu, Wasserkraftwerk Itaipu
Wir wollen das Wasserkraftwerk Itaipu besichtigen. Bis 2006 der Drei-Schluchten-Staudamm in China fertiggestellt wurde, war das Wasserkraftwerk Itaipu das leistungsstärkste der Welt. Hinsichtlich der Jahresproduktion steht Itaipu auch heute noch an Nummer Eins. Das Wasserkraftwerk liegt auf der Grenze zwischen Paraguay und Brasilien. Die Staumauer hat eine Länge von 7,76 km und eine Höhe von 196 m. Die 18 + 2 Turbinen haben eine Gesamtleistung von 14000 Megawatt, das entspricht etwa der Leistung von 8 – 10 Atomkraftwerken. Auch die Turbinenrohre haben mit 10,5 m Durchmesser gigantische Maße, wie auch das Turborohr, ein trichterförmiges Rohr, 17,7 m auf 8,7 m. Ein beeindruckendes Bauwerk.
21.10.2019 – Derrubadas, Nationalpark Parque Estadual do Turvo
Hier im Park leben 6 männliche Jaguare und es gibt den 1,8 km langen (horizonal) Yukuma Wasserfall.
Die Anfahrt zum Yukuma Wasserfall ist ein 15 km langer Erdweg durch den Urwald. Da es die ganze Nacht geregnet hat, ist der Weg entsprechend aufgeweicht. Am Eingang wurden wir darauf hingewiesen, dass der Weg nur mit Allrad-Fahrzeugen zu befahren ist. Da wir um 8 Uhr, zur Öffnung des Nationalparks, da waren, durften wir die erste Spur in den Weg fahren.Bei dem Wetter hat sich kein Jaguar sehen lassen, dafür war der Wasserfall mit seiner Länge schon imposant, die Fallhöhe liegt bei ca. 8 – 9 m.
23.10.2019 - Sao Miguel das Missoes, Jesuitenreduktion (Weltkulturerbe)
Auf unseren Weg zu den Sumpfgebiet Ibera wollen wir uns noch die Jesuitenreduktion ansehen. Die gut erhaltenen Reste der Bauwerke sind beeindruckend. Das Handeln und Wirken der Jesuiten hat u.E. durchaus zwei Seiten. Waren sie geschickte Machtpolitiker oder nur Missionare? Alles, was erwirtschaftet wurde, kam jedenfalls Kirche und Staat zugute, nicht den Ureinwohnern.
25.10.2019 – Pellegrini, Nationalpark Iberá
Der Nationalpark Ibera ist nach dem Pantanal in Brasilien das größte Sumpfgebiet und einer der größten Süßwasserspeicher in Südamerika. Iberá soll noch artenreicher sein wie das brasilianische Pantanal.
Wir haben mit einem Ranger eine Bootstour in die Sümpfe gebucht. Wasserschweine hatten wir bei unserer Wanderung auf den Trails um das Feuchtgebiet aus der Ferne schon beobachtet. Mit dem Boot kamen wir sehr nah an die Tiere heran. Am Morgen lagen die Kaimane zum Aufwärmen in der Sonne und ließen sich von uns nicht stören. Sogar drei Sumpfhirsche konnten wir teils aus nächster Nähe beobachten. Eine Anakonda hatte sich im Dickicht versteckt, wir konnten nur ein Stück vom Körper der großen Würgeschlange sehen.
Die Anfahrt zum Nationalpark ist durchaus mühsam, wir haben Ibera von Norden, von der brasilianischen Seite angefahren, 120 km Erdpiste. Verlassen haben wir Ibera Richtung Mercedes. 115 km, nur 35 km asphaltiert, der Rest Schotter oder Piste. Auf alle Fälle ist Ibera sehenswert, die mühsame Anfahrt lohnt sich.