Die ersten Tage verbringen wir Africa Beach Hotel und im Willwos Camp. Der Platz liegt schöner und direkt am indischen Ozean. Am Wochenende sind die Plätze meist ausgebucht, Südafrika ist ein Volk von Campern. So auch in Willows, der Platz war gut besucht, überall raucht es, der Braai wird vorbereitet. Braai das Grillen, was dem Argentinier sein Asado am Abend, ist dem Südafrikaner sein Braai, nur viel extensiver. Der Grill wird vor dem Frühstück an gemacht, der Bacon muss zubereitet werden. Zu Mittag das Steak auf den Grill und am Abend die Rip´s und Wing´s oder auch beides und auf das Steak noch ein Spiegelei, also den ganzen Tag.

 

Der Addo Elephant Nationalpark ist ca. 70 km von Port Elizabeth entfernt. Der Park wurde 1931 gegründet, um die letzten 11 Elefanten zu retten. Auf der Jagd nach dem Elfenbein und zum Schutz des Farmlandes wurden die Elefanten erbarmungslos verfolgt und fast ausgerottet. Der Park hat heute eine Größe von ca. 1650 km² und beheimatet um die 500 Elefanten und viele andere Tiere.

Wir sind 3 Tage im Park auf Pirschfahrt und haben eine beachtliche Menge an Fotos geschossen. Der erste Tag war total verregnet. Die Pisten waren sehr rutschig, der rote Lehmboden schmiert das Profil der Reifen zu. Die nächsten Tage waren ein erstes Highlight unserer Reise. Jede Menge Elefanten mit kleinen Dumbo´s, Großer Kudu, eine der vielen Antilopenarten, Strauße, Warzenschweine, Zebras und sogar einen mächtigen Büffelbullen, der friedlich graste.

 

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Der Krüger National Park ist ein „must have“. Es ist allerdings nicht einfach, will man mit dem eigenen Fahrzeug im Park bleiben, muss man eine Buchung für eines der Camps im Park vorweisen. Die sind zum Teil schon Monate im Voraus ausgebucht. Wir wollten den Buchungswahn nicht mitmachen und bereits im Juli/August, von zu Hause aus, Camps im Krüger buchen.
Im Gespräch mit Einheimischen zum Thema der Sicherheitslage auf der Zufahrt zum Park und an den Eingängen (Raubüberfall mit Toten, Townships am Westrand des Parks) zum Krüger Park, kamen für uns nur 4 Camps in Frage. Alle Camps sind bis Ende Oktober ausgebucht. Wir wollen keine 3 Wochen warten. Also SA ohne Krüger Park. Ein Einheimischer sagte uns „Fahrt nach Botswana, dort gibt es so viele Tiere in freier Wildbahn zusehen und nicht wie hier in Parks“.

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Wir fahren entlang der Drakensberge um Lesotho herum und bleiben im Golden Gate Highlands National Park. Der Park liegt an der Grenze zu Lesotho und zeichnet sich besonders durch seine Felslandschaften aus. Orange oder ocker gefärbte Sandsteinfelsen ragen bis 2829 m empor. Es gibt schöne Wanderrouten von leicht bis anspruchsvoll, wir gehen erstmal eine leichte 3 Stunden Tour um den Mushroom Rock. Die Tour sollte nur 45 min. dauern, da der Weg wenig gekennzeichnet war, sind wir noch ein ganzes Stück von einem weit anspruchsvolleren Weg gegangen.

Hier in den Bergen gibt es mehrere Loops, auf denen man fahren darf, um Tiere zu beobachten.
Auf unserer Pirschfahrt sehen wir Kap-Bergzebras, einen stark gefährdete Art und ein Schwarz Gnu. Die Blesböke, eine Antilopenart, die hier auf über 2000 Höhenmetern lebt, haben wir leider nicht gesehen. Nach der Pirschfahrt wandern wir am nächsten Tag 2 Trails, Echo Ravine und Brandwag.
Auf dem Echo Ravine haben wir viele junge Baboon Affen gesehen, die am Felsen kletterten und eine Mutter mit Jungen, die sich beim Lausen des Kleinen nicht stören ließ. Der Brandwag-Trail war schon etwas anspruchsvoller, an manchen Passagen schon ein Klettersteig. Steil ging es bergauf, an den kritischen Stellen waren Ketten angebracht. Als Belohnung gab es eine tolle Aussicht auf die umliegenden Berge und ins Tal.

 

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Krüger National Park: Nach unsere Bergwanderung, zurück im Camp, gab es eine Änderung in unserer Planung. Unser südafrikanischer Wohnmobil-Nachbar hat kurzerhand für uns einen Platz in einem Golf Camp gebucht. Das Camp liegt nur wenige Kilometer von Eingang Krügerpark entfernt. „Die Camps im Park sind in der Woche auch kein Problem, im Internet sind einige Camps frei“. Bei unserer telefonischen Anfrage hieß es immer, bis Ende Oktober ausgebucht. Am nächsten Morgen fahren wir Richtung Krüger Park.

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Das Golf Court Camp liegt direkt am Crocodile River außerhalb des Krügerparks. Wir haben einen tollen Platz, mit Blick auf den Fluss. Am späten Nachmittag kommen Elefanten, Flusspferde und andere Tiere ans Wasser, wir können sie von unserem Platz aus beobachten.
Der Krüger National Park, mit 20.000 Km², einer Länge von 350 km und 54 km Breite, wurde bereits 1898 gegründet.
Ursprünglich war das Gebiet zum Schutz des jagdbaren Wilds geschaffen worden.
Die ersten Tage fahren wir vom Golf-Camp in den Krüger Park auf Safari. Wir dürfen mit dem eigenen Fahrzeug fahren, aber nicht aussteigen oder die Tür öffnen.
Wir sehen ein Löwenrudel im Schatten des Baumes, Kaffernbüffel im Sand liegen und ein Nashorn mit Jungen. Leider wird den Nashörnern im Park, zum Schutz vor Wilderern, das Horn abgesägt.

Wir wechseln in das Skukuza Camp ca. 80 km nördlicher im Krüger Park. Nach kurzer fahrt sehen wir einen Loeparden dekorativ auf einen Baum sitzen. Es ist 6 Uhr Morgens, er ruht sich vermutlich von der nächtlichen Jagd aus. Im Camp angekommen, sind unsere Fahrten zu den Wasserlöchern die Highlights. Wir stehen stundenlang am Wasserloch und beobachten die Tiere. Hier braucht man manchmal etwas Geduld, die bei unseren Safaris immer belohnt wurde. Z.B. nach 2 Stunden Beobachtung von 6 schlafenden Löwinnen, fahren wir weiter. Zurück am Wasserloch nach einer Stunde waren 5 Löwinnen verschwunden, eine Löwin war noch da. Naja, dann  beobachten wir halt die Giraffen bei den Versuchen am Wasserloch zu trinken. Kurze Zeit später kam ein großer männlicher Löwe, begrüßt die Löwin und markiert sein Revier.

Wir können es nicht glauben, dass wir schon 6 Wochen in Südafrika sind. Wir würden gern noch den Norden des Krüger Parks erkunden, aber in ca. 4 Wochen müssen wir ausreisen. Die 90 Tage des Visums wollen wir nicht ausreizen. Vielleicht brauchen wir die Tage nächstes Jahr noch für die Rückverschiffung des Fahrzeugs, wenn wir einmal quer durch Südafrika zum Hafen fahren.
So fahren wir gen Süden, immer an der Grenze zu Lesotho entlang, durch die Drakensberge in den Mountain Zebra National Park. Durch tolle Landschaften, in denen wir gern stehen geblieben wären, aber Südafrika ist komplett eingezäunt, frei stehen geht nur neben der Straße und das ist zu gefährlich. Der Mountain Zebra Park hat einen kleinen aber feinen Campground, von dem man über einen Hiking Trail den „Black Eagle“ besteigen kann, ein dunkler, von den Elementen rund geschliffener Fels. Von oben hat man einen schönen Fernblick in den National Park. Am späten Nachmittag gehen wir auf Safari, vielleicht sehen wir die Löwen, die am frühen Morgen direkt neben der Straße ein Zebra gerissen haben. Diesmal mussten wir uns mit Zebra, Kudu, Strauß und Erdmännchen zufrieden geben.