29.11.2022

Der Fisch-River-Canyon liegt im Süden von Namibia und gilt nach dem Grand Canyon als zweitgrößter Canyon der Erde.

160 Kilometer lang, 27 Kilometer breit und 550 Meter tief. Unsere Fahrt dorthin war schon ein Highlight für sich. Keine Zäune rechts und links von der Piste, weite Grassteppe mit Orxy Antilopen, Springböcke, Schakale und Hyänen. Hier hat es lange nicht geregnet, der Fluss steht nur noch in kleinen und großen Wasserlachen. Wanderungen im Canyon sind in dieser Zeit verboten. Im Canyon wurden schon Temperaturen von über 50 Grad gemessen. Die Gefahr der Dehydrierung ist sehr groß.

Auf unserem Weg nach Lüderitz müssen wir durch die Namib, die älteste Wüste der Erde. Hier leben die Wüstenpferde der Namib. Es wird vermutet, dass in den Kriegswirren des 1. Weltkriegs zurückgelassene oder aus einem Gestüt entkommene Pferde hier einen Lebensraum gefunden haben. Ein Bohrloch, um Wasser für die Dampflokomotiven zu erhalten, ist für die Pferde die einzige Wasserquelle in der Wüste. Sie haben keine Chance hier wegzukommen, da das nächste Wasserloch zu weit weg ist. Bei flimmernder Hitze, über 40 Grad, zieht eine Orxy Antilope Richtung Wasserloch.

Lüderitz eine Stadt mit wechselhafter Geschichte. Heinrich Vogelsang kaufte 1883 im Auftrag von Adolf Lüderitz Land vom Nama Kapitän Frederick. Was als Meilenschwindel in die Geschichte einging. Denn Frederick ging von der englischen Meile (1,6 km) aus und Lüderitz bestand auf der geografischen Meile (150 km). 1908 wurde der erste Diamant gefunden und Lüderitz boomte. Mit dem 1. Weltkrieg endete die deutsche Diamantenära. Von 1919 – 1943 florierte Lüderitz durch eine Fischfangflotte und einer Werft. Erst die Unabhängigkeit 1990 brachte wieder einen Aufschwung als einzige Hafenstadt Namibias. Das auch nur für 4 Jahre, bis Walvis Bay an Namibia zurückgegeben wurde. Heute lebt der Ort vom Tourismus, Langustenfischerei, Zinkabbau und man hat vor kurzem ein Erdgasfeld vor der Küste entdeckt. Das Wahrzeichen von Lüderitz ist die Felsenkirche, die Fenster sind ein Geschenk von Kaiser Wilhelm. Eine Gedenktafel für Adolf Lüderitz steht auf Shark Island, einer Halbinsel an der Hafeneinfahrt. An die 2000 hier internierten Ureinwohner, die fast alle an Hunger und den widrigen Witterungsbedingungen gestorben sind, wurde nicht gedacht.

Kolmannskuppe, die einstige Deutsch-Diamantenstadt, wurde durch das trockene Wüstenklima der Namib gut konserviert, nur die Fensterscheiben gingen zu Bruch. Der Sand dringt durch jede noch so kleine Öffnung, manche Räume sind zur Hälfte mit Sand gefüllt. Einige Gebäude wurden restauriert wie die Kegelbahn, Turnhalle und das Haus des Ladenbesitzers. Bis 1950 war Kolmannskuppe bewohnt, dann verließen die letzten Schürfer den Ort.

Das Sossusvlei in der Namib-Wüste, ist eine Salz-Ton-Pfanne, die von Sanddünen umgeben ist. Hier gibt es Dünen mit einer Höhe von mehr als 300 Metern. Die Dünenlandschaft leuchtet rot in Morgensonne.

Swakopmund ist eine Kolonial-Stadt aus der Zeit Deutsch-Südwestafrikas, erbaut ab 1895. Bereits 1900 wurde mit Bavaria Bräu die erste Brauerei eröffnet. Die Stadt lebt vom Tourismus. Wenn im südlichen Afrika die Temperaturen auf weit mehr als 30 Grad steigen, ist es in Swakopmund dank des kalten Benguelastroms deutlich kühler, so um die 20 Grad. Die Wassertemperatur des Atlantiks beträgt dann ca. 15 Grad. Hierher kommen an Weihnachten viele Touristen, um die Sommerfrische zu genießen. Die Übernachtungsmöglichkeiten im Ort sind komplett ausgebucht.

Blutkoppe, Rock Arch und Brandberg. Die Blutkoppe ist ein Inselberg aus eisenoxidhaltigem Granit in der Namib.

Im Abendlicht leuchtet er rötlich. Der Rock Arch ist ein markanter Felsenbogen im gleichen Naturpark.

Das Brandberg Massiv mit dem höchsten Berg Namibias, dem Königstein mit 2573 Metern. Hier gibt es viele, mehrere tausend Jahre alte Felszeichnungen der San. Die „White Lady“ ist die berühmteste in Namibia. Die Zeichnung eines Elefanten haben wir an einen Fels gefunden, im Morgenlicht ist sie nur schwer zu erkennen.

Auf einem 4x4 Track von ca. 120 km fahren wir um den Brandberg herum zum Ugab-Valley. Eine abwechslungsreiche Landschaft, mal wüstenartig ohne Bewuchs, dann wieder Steppe. Eine Schraube im Reifen hat uns früher nach Swakopmund zur Werkstatt fahren lassen.

Weihnachten haben wir in Swakopmund verbracht mit einigen anderen Overlander im Dessert Sky Camp.
Swakopmund ist voller Touristen. Heiligabend ist das Brauhaus am Mittag schon brechend voll, kein einziger Platz, ob drinnen oder draußen ist mehr frei. Gut, dass wir am 2. Weihnachttag im Altstadt Restaurant reserviert hatten.

Nach den 8 Tagen Stadt brauchen wir etwas Abstand zu dem hohen Touristenaufkommen und fahren auf den Gamsbergpass

1.867 m in die Kalahari. Eine tolle Aussicht und ein schöner Sonnenuntergang. Hier am Gamsberg sieht man das „Kreuz des Südens“ am nächtlichen Sternenhimmel.

Die Jansen Kalahari Guest-Farm liegt 60 km von jeder Straße entfernt, hier verbringen wir Silvester. Das neue Jahr startet in der Gesellschaft von Giraffen, Zebras, Orxy, Eland und Springbock. Die wilden Tiere wurden angefüttert und kommen jeden Abend an den gefüllten Futtertrog. Die Magie der Kalahari liegt in ihrer Stimmung im Abendlicht, wenn der Sand bei untergehender Sonne rot leuchtet.

Wir hören von der Lapa Lange Game Lodge, die vor sieben Jahren zwei verwaiste Geparden aufgenommen und mit der Flasche aufgezogen haben. Wir dürfen mit einem Guide in das Gehege. Die Geparde lassen sich anfassen. Zu der Lodge gehört ein Wasserloch zu dem wilde Tiere aus der Kalahari kommen. Wir konnten viele Tiere am Wasserloch beobachten, am letzten Abend sogar zwei Nashörner.