Spanien, Marokko 2018

 

Wir planen eine Reise durch Spanien und weiter mit der Fähre über die Straße von Gibraltar nach Marokko.

Der Start ist für Mitte Januar geplant, vielleicht machen wir noch einen Abstecher über Nürnberg zu Bekannten. Wir fahren dann über die A5 nach Frankreich Richtung Mülhausen weiter über Belfort, Besancon, Mâcron und Molins nach Clermont-Ferrand, die Route ist größtenteils mautfrei. Wir planen über Toulouse Richtung der Pyrenäen und Andorra nach Spanien zu fahren.

 

Mittwoch 10. Januar

Wir sind am Bestücken bzw. Ausrüsten unseres Dicken. Es ist jedesmal eine Menge Arbeit, ein neues/altes Fahrzeug mit allem, was man  so benötigt, auszustatten. Wir haben in Südspanien einen Campingplatz gebucht. Sonst hätten wir wieder auf einem der nicht buchbaren kleinen Ausweichplätze stehen müssen, was mit dem Dicken schon schwierig ist. Unsere Reiseroute haben wir geändert, da selbst in den Pyrenäen gut Schnee liegt. Wir werden wie letztes Jahr über Toulouse nach Pau und dann die N134 über die Berge fahren. Die N134 führt über den Col de Bessata der ist ca.1600 m hoch und da es eine Nationalstrasse ist, wird sie hoffentlich frei sein.

 

Mittwoch 17. Januar

Es ist hoffentlich alles, was wir benötigen, im Dicken verstaut. Das Wetter ist grauslig, heute Morgen ca. 2-3 cm Neuschnee, tagsüber immer wieder Schneeschauer, teils mit Gewitter. Für morgen, mittags wollten wir losfahren, wurden wieder Schnee und Sturm Frederike mit Orkanböen angekündigt. Wir werden mal sehen, was der nächste Tag so bringt, ggf. werden wir unsere Abreise verschieben.

 

Donnerstag 18. Januar

Der Sturm Frederike hat unsere Abreise dahin geweht. Einige Straßen sind wegen umgestürzter Bäume gesperrt und auf den Autobahnen geht es auch nicht voran. Wir haben uns entschlossen, Freitag recht früh los zu fahren, in der Hoffnung den Freitags-Staus zu entkommen.

 

 

Freitag 19. Januar

Wir sind heute morgen um 3:30 Uhr losgefahren. In der Nacht gab es noch Schneeschauer, aber wir sind gut bis Dole Frankreich  (701 km) gekommen. Morgen fahren wir bis Baraqueville.

 

Samstag 20. Januar

Heute hat es den ganzen Tag geregnet und gestürmt. Lediglich bei Clermont-Ferrand hat es für 15 Minuten aufgehört. Morgen fahren wir von Baraqueville bis Oloron-Sainte-Marie in den Pyrenäen.

 

Sonntag 21. Januar

Wieder den ganzen Tag Regen und Sturm. Oloron-Sainte-Marie ein richtig schönes Städtchen mit einem Wohnmobil-Stellplatz, aber nur Fahrzeuge bis 3,5 t dürfen in die Stadt fahren. Aross, ca. 10 km weiter, hatte einen ruhigen Platz hinter dem Sportplatz für uns.

 

Montag 22. Januar

Von Aross aus geht es auf schmaler Straße durch die herrliche Landschaft der Pyrenäen zum Tunnel Col de Somport  (8,6 km lang). Nach dem Tunnel erwartet uns Spanien mit Sonnschein und makellosem blauen Himmel. Weiter fahren wir über Zaragoza Richtung Madrid.

 

Dienstag 23.Januar

Madrid haben wir ohne Stau auf dem Autobahnring umfahren. Bei Sonnenschein und blauem Himmel sind wir bis 40 km vor Granada gefahren und haben auf einem ruhigen Rastplatz übernachtet. Am Morgen war, zu unserer Überraschung, die Frontscheibe des Dicken zugefroren. Wir haben alles mit, aber keinen Eiskratzer. Die Sonne und Gebläse haben das kurzfristig hinbekommen.

 

 

Mittwoch 24. Januar

Mit freier Schreibe ging es über Granada nach Torre del Mar. Hier wurde der Dicke erstmal gewaschen und Regina hat sich Infos von Marokko-Fahrern geholt. Dann sind wir auf den Campigplatz bei Almayate gefahren, auf dem wir erstmal bleiben.

 

Montag 29.Januar

Die letzten Tage waren sehr stürmisch aber nicht kalt. Heute haben wir nur noch ein laues Lüftchen und ab morgen wieder 8 Stunden Sonne bei 17 - 18 Grad. Bei der Sonneneinstrahlung gefühlt wie Deutschland im Hochsommer.

 

Montag 5. Februar

Vor 2 Tagen ist es erheblich kälter geworden. Die Nachttemperaturen liegen bei 2 - 4 Grad, tagsüber erreichen wir 12 - 14 Grad. 10 km von der Küste entfernt ist eine Bergkette mit dem Hausberg von Torre  (ca. 1600 m), den sehen wir das erste Mal mit dünner Schneedecke.

 

Sonntag 11. Februar

Sehr schöner Tag, strahlend blauer Himmel bei 18° und nicht soviel Wind wie die letzten Tage. Nicht nur wir haben die Sonne sehr genossen, auch die Alteingesessenen, die mehr als 15  Jahre jeden Winter hier sind. Dieser Winter an der Costa del Sol soll der kälteste und unbeständigste der letzten 10 Jahre sein.

 

 

Montag 12. Februar

Wir haben unseren Tisch und Stühle verstaut, Wasser ist getankt. Morgen Früh fahren wir nach Algeciras. Bei "Carlos" Agencia de Viajes Normandie buchen wir die Fähre nach Tanger Med. Marocco. Oberhalb von Carlos soll es einen Stellplatz geben, wo man übernachten kann, Einkaufsmöglichkeiten Mercadona und Carrefour soll es auch geben.

 

Dienstag 13. Februar

Heute Vormittag sind wir in Almayate losgefahren, nach ca. 180 km haben wir Algeciras erreicht. Bei Carlos wurde die Fähre gebucht und die Formalien erledigt. Wir übernachten im Industriegebiet auf einem Parkplatz. In der Nähe gibt es viele Einkaufsmöglichkeiten, die wir genutzt haben, um unsere Vorräte aufzufüllen.

 

Mittwoch 14. Februar

Um 7 Uhr sind wir vom Parkplatz zum Hafen gefahren, eine Strecke von ca. 12 km. Überraschenderweise lag da die Express-Fähre. Nach unseren Unterlagen sollte die Überfahrt 2 1/4 Std. dauern, mit der Express - Fähre war es dann nur eine Stunde. Die Zollabfertigung hat eine gute Stunde gedauert, davon war eine Stunde Wartezeit, bis einer der Beamten unsere Papiere gesichtet und gestempelt hat. Unser Fahrzeug wollte er nicht sehen. Vom Zoll in Tanger Mediterrane sind wir über die Autobahn nach Moulay Bousselham gefahren.

Donnerstag 15.Februar

Der Campingplatz Atlantik Gate liegt sehr schön, direkt an der Lagune Merdja Lerga. Die Ausstattung ist Marokko-Standard. Der Fischerort ist mit vielen kleinen Läden und Restaurants ausgestattet. Wir haben einen Spaziergang am herrlichen Strand gemacht. Leider konnten wir nicht auf die Düne, die nur mit Boot oder von der anderen Seite des Ortes erreichbar ist.

 

Freitag 16.Februar

Am Morgen war der Platz und die Lagune in dicken Atlantik-Nebel gehüllt (sehr salzig).

Nach dem Ent- und Versorgen sind wir weiter nach Kenitra ins Marjane zu Einkaufen gefahren. Maroc-Telekom hat sich scheinbar auch restrukturiert und diese Filiale geschlossen. Also weiter ohne SIM-KARTE nach Rabat. Hier wurde der Stellplatz an der Marina, der lt. Reiseführer zum Übernachten geeignet ist, in einen Parkplatz für Pkw geändert. Ein netter Parkplatzwächter gab uns den Tipp, nach Temara zum Campingplatz El Harhoura zufahren. In der Straße, die auf der Internetseite angegeben war, war kein Campingplatz zu finden. Da es bereits dunkel wurde sind wir zur Autobahn Richtung Marrakesch und haben auf einem Rastplatz übernachtet.

 

Samstag 17. Februar

Nach dem Frühstück sind wir direkt nach Marrakesch zum Campingplatz Le Relais de Marrakech. Sehr schöne Anlage, mit Restaurant und Pool.

Sonntag 18.Februar

Wasch- , Putz- und Flicktag auf dem Campingplatz in Marrakesch.

 

Montag 19. Februar

Heute sind wir mit dem Taxi in die Medina von Marrakech gefahren. Ein Erlebnis von Tausendundeiner Nacht. Ein Wirrwarr von Gerüchen, arabischer Musik, von Schlangenbeschwörern und gebratenen Schafsköpfen und Feuerschluckern. 

 

Dienstag 20. Februar

Einkaufstag im Marjane von Marrakech. Ein sehr großes Einkaufscenter mit vielen kleinen und großen Geschäften. In denen man die Sachen, die wir am Vortag mit viel Verhandlungsgeschick in der Medina erstanden haben, hätten günstiger kaufen können.

 

Mittwoch 21. Februar

Heute ziehen wir weiter an die Küste nach Essaouira, nach dem Frühstück brechen wir auf. Der Anlasser des Dicken dreht nur einmal müde um, der Dicke springt nicht an. Unser Nachbar hat ein Spannungsmessgerät. Eine Batterie hat 11 Volt die zweite 9 Volt. Gut, das unsere Inboard-Batterien die gleiche Größe haben. Kurzer Hand wurde die schwächste Batterie getauscht und schon springt der Dicke wieder an. Jetzt noch kurz Wasser aufnehmen und dann weiterziehen, aber der Dicke springt wieder nicht an. Die Batterie, die eben noch 11 Volt hatte, hat nur noch 7 Volt, ergo beide Batterien defekt.

Ahmed, ein Autoschlosser, wurde vom Campingplatzpersonal gerufen und beschaffte uns nach langer Suche die passenden Batterien und baute sie uns abends um 18:30 Uhr noch ein. Wir sind noch eine Nacht auf dem Campingplatz geblieben und haben mit unseren Helfern eine Flasche Wein getrunken. Ahmed, wir danken dir.

Donnerstag 22. Februar

 

Mit neuen Batterien geht es nach Essaouira. Der Stellplatz ist voll, wir sollen morgen Früh wieder kommen. Etwas abseits der Straße Richtung Strand gibt es die "Ranch Diabat" (Dromedar reiten, Quad fahren usw.), hier dürfen wir über Nacht stehen. Es sind ca. 1 km bis zu Promenade von Essaouira, sehr touristisch. Die Medina ist zwar klein, aber wenn die vielen Bauarbeiten und Restaurierung abgeschlossen sind, sehr schön. Interessant ist die Werft mit angeschlossenem Restaurant. (Bildergalerie)

 

Freitag 23. Februar

Wir verlassen Essaouira auf der N1 und biegen nach 10 km rechts  nach Sidi Kaouki ab. Eine schmale geteerte Straße an der Küste entlang mit sehr schönen Ausblicken auf den Atlantik. Nach ca. 20 km biegen wir rechts in eine Schotterstraße ab, die zur Steilküste führt. Weit und breit kein Mensch zusehen, in 1km Entfernung ein Wachposten der Armee. Ein sehr schöner Platz mit tollem Ausblick auf das Meer, hier bleiben wir über Nacht. Da es noch  früher Nachmittag ist, erkunden wir die Gegend zu Fuss und besuchen den Wachposten. Die Kommunikation war schwierig, der Soldat nur französisch oder afrikanisch, wir nur deutsch und englisch. Kurz vor Sonnenuntergang kam er dann mit seinem Vorgesetzten, der für diesen Strandabschnitt zuständig ist, wieder und wollte unsere Ausweise sehen. Nach dem Notieren  unserer Vornamen und des KFZ-Kennzeichens haben die beiden sich verabschiedet und wir unser Abendessen zubereitet.

Samstag 24. Februar

Nach dem Frühstück fahren wir wieder auf die N1 Richtung Agadir. Die N1 führt ab Cap Rhir direkt an der Küste entlang, wieder mit tollen Ausblicken und schönen Plätzen zum freien Stehen. Wir entscheiden uns für einen Strandabschnitt an dem bereits andere Expeditionmobile stehen, wie ein holländischer MAN, den wir bereits von Marrakech kennen. Ein Platz direkt unten am Strand, vor uns nur Sand, Wasser und Müll. Unsere Errungenschaft der Plastikverpackungen sind hier fast überall sichtbar, ob Strand, Wald oder Straßenrand. Da es in Marokko nur in den großen (touristischen) Städten ein einigermaßen funktionierende Müllabfuhr gibt, wird der Rest der Bevölkerung mit dem Problem allein gelassen, das ist jedenfalls unser Eindruck.

 

Sonntag 25. Februar

Heute Waschtag auf dem Campingplatz Terre d'r Ocean bei Taghazoute.

 

Montag 26. Februar

In der Nacht hatte  es angefangen zu regnen und am Morgen gab es teils heftige Schauer. Die ungeteerte Straße vom  Abzweig der N1 zum Campingplatz ca. 1 km, war am Vortag noch eine einzige Staubpiste. Selbst bei Schrittgeschwindigkeit hatten wir eine riesige Staubfahne hinter unserem Dicken. Dieser Staub in Verbindung mit dem Regen verwandelte die Straße in eine Rutschbahn. Selbst zu Fuss musste man aufpassen, um nicht auszurutschen. Unsere Camping Nachbarn aus Stuttgart wollten sehr früh fahren, kamen aber nur 100 m weg vom Campingplatz und landeten im Graben. Ein deutscher Pösselfahrer hatte sehr viel Glück, ein Häufchen Erde am Straßenrand hat ihn vor dem Absturz bewahrt. Da am späten Vormittag immer noch keine Hilfe für die beiden Wohnmobil in Sicht war und wir auch starten wollten,  haben wir unseren Nachbarn aus dem Graben gezogen. Ob er zurück auf den Campingplatz gekommen ist, bezweifele ich, jedenfalls nicht ohne Hilfe. Unsere Fahrt nach unten war auch recht schwierig, da einige Passagen noch sehr nass waren. An einer Stelle war der Schlamm dermaßen tief, dass sich der Dicke quer stellte und mit dem Hinterrad in den Graben rutschte. Mit Untersetzung und Sperre konnten wir uns aber selbst helfen. Ausgerechnet an der Stelle kam uns eine große Planierraupe entgegen, die den Pössel weiter unten schon befreit hatte. Wir sind weiter nach Agadir gefahren und haben eingekauft. Auf dem Parkplatz standen 2 Daimler mit schöner Wohnkabine und Laderampe mit Quad. Nach kurzem Plausch und guter Reise haben wir uns verabschiedet. Da es bereits dunkel wurde, sind wir hinter Agadir von der N1 nach Tifnite an die Küste gefahren, in der Hoffnung auf einen schönen Platz am Meer. In Dunklen sahen wir die Lichter der beider Daimler vom Einkaufszentrum. Prima, da ist sicher für uns auch noch ein Platz frei. Aber nein. Die Polizei war bereits da, sie durften fertig zu Abendessen und mussten dann wieder dort weg. Wir sind ein Stück zurück gefahren und haben uns etwas abseits der sehr wenig befahrenen Straße gestellt. 

Dienstag 27. Februar

Am frühen Morgen, wir lagen noch im Bett, fuhren mehrere Militär LKWs an uns vorbei. Nach unserem Frühstück kam ein Jeep mit zwei Soldaten, die einige Sterne an ihren Schulterklappen hatten und informierten uns, dass dies ein Truppenübungsplatz ist und heute geschossen wird. Wir bedankten uns für die Info und sind gefahren. Tifnite, diesen kleinen Fischerort, wo wir am Vorabend weg mussten, wollen wir uns noch ansehen. Ein wunderschöner Ort, vom Tourismus weitgehend verschont, mit einem Restaurant, das bekannt für gegrillte Lobster ist. Allerding wurden Kreuzfahrer mit mehreren Geländewagen für eine halbstündige Besichtigung angekarrt. Zurück zur N1 dann bei Had-Belfa nach rechts Richtung Küste. Nach dem Durchfahren mehrerer kleiner Orte, die auf unserer Karte nicht eingezeichnet waren, kamen wir an eine Dünenlandschaft direkt am Meer. Wir haben uns ein ruhiges Plätzchen gesucht und beschlossen hier zubleiben. Bei unseren beiden Strandwanderungen mussten wir feststellen, das es doch nicht so einsam ist,  wie es aussah. Mehrere bepackte Esel, Mopeds und Hirten zogen in unserer Nähe vorbei. In Marokko ist man scheinbar nirgends allein.

Mittwoch 28. Februar

Da für heute Regen angekündigt wurde, wollen wir nach Sidi Ifni auf einen Campingplatz fahren. Vorher kommen wir an Legzira, einer Badebucht mit Felsentor vorbei, die wir uns ansehen wollten. Durch das aufkommende schlechte Wetter konnten wir das Felsentor nicht erreichen, es war vollkommen vom Meer umspült. Weiter nach Sidi Ifni sind wir auf dem Campingplatz Barco gelandet. Direkt am Strand gelegen, aber die Ausstattung ist dürftig. Wir werden morgen weiter fahren, da Sidi Ifni auch nicht viel zubieten hat.

 

Donnerstag 1. März

Wir sind doch geblieben und haben in einen Copy-Shop unsere Fiche je 20 mal kopieren lassen. Weiter südlich ist mit verstärkten Polizeikontrollen, auch für Touristen, zu rechnen. Um lange Wartezeit durch das Ausfüllen eines Datenblattes durch die Polizei zu vermeiden, gibt es diese Fiche (französische für Karte oder Zettel). Ein A4-Blatt mit allen persönlichen Daten, Ausweis-Nr., Einreisetag und Ort usw. in französischer Sprache, dies übergibt man dem Polizisten zusammen mit dem Reisepass. Am Abend haben wir im "Miramar Ocean" Fisch gegessen, es war vorzüglich. Großen Thunfischsalat, Fischteller Grillfisch, Pizza Meeresfrüchte als Dessert Crepe und den guten marokkanischen Tee und das alles für 18 €. Nach einem Rundgang durch Sidi Ifni müssen wir unsere erste Aussage korrigieren. Sidi Ifni ist ein kleines ruhiges Städtchen. Erbaut durch die Spanier, mit breiten rechtwinklig angelegten Straßen. Einen Souk gibt es, mit allem was man so braucht, Hammelhoden, Schafsköpfe, Kamelfleisch mit dazugehörigem Fuß, Hühner und Tomaten gab es auch. 

Freitag 2. März

Die Gischt des Meeres und der rote Sand auf dem Campingplatz haben dem Dicken zugesetzt, er musste erstmal gewaschen werden. Dann ging es nach Guelmim, wo jeden Samstag ein großer Markt mit dem Verkauf von lebenden Tieren wie Kamelen, Ziegen, Rindern, Schafen und weiteren großen und kleineren Tiere stattfindet. Etwas ausserhalb von Guelmim (dem Tor zur Sahara), haben wir einen ruhigen Platz zum Übernachten gefunden.

 

Samstag 3. März

Ein Parkplatz direkt am Kamel-Markt war schnell gefunden und hinein in das Getümmel. Für Europäer ist das wie ein ungeordnetes Chaos, von jedem Stand schreit ein Händler hundertmal dasselbe in die Menschenmenge, die Waren werden hochgehalten und angepriesen, auch Hühner oder andere Kleintiere.

Gekaufte Tiere werden vom neuen Besitzer in Taxis, auf Mopeds und auf alles, was fährt, verladen und abtransportiert. Regina hat sich von einer männlichen Scheherezade Schmuck andrehen lassen, den sie bei Bijou Brigitte für weniger erstanden hätte. Sie kommt aber jetzt in das grosse Nomadenbuch und wenn Scheherezade erst wieder in Dakhla angekommen ist, dann wird ein großes Tam Tam für sie gefeiert. Scheherezade sprach gutes deutsch. Er ist nach eigener Aussage noch 47 Tage mit seinen Kamelen bis Dakhla unterwegs.😁.

Sonntag 4. März

Auf dem Weg nach Tan Tan haben wir ein sehr nettes Ehepaar, Sabine und Udo aus der Pfalz getroffen. Udo hatte Koordinaten von einem schönen Platz in den Dünen in der Nähe der Draa-Mündung. Ohne lange zu überlegen, haben wir uns angeschlossen und die erste Fahrt mit dem Dicken im Sand gemeistert. Nach einigem Suchen war ein perfekter Platz gefunden, mit schönen Dünen und Blick auf das Meer. Am Abend, zusammen noch ein zwei Gläser Wein, ein perfekter Tag.

Montag 5. März

Frühstück mit Blick auf Dünen und Meer und dann Abschied. Wir müssen unbedingt entsorgen und fahren Richtung Tarfaya. Hier war der Autor des Buches "Der kleine Prinz ", Antoine de Saint Exupery, lange Zeit Postflieger.

Tarfaya ist eine Kleinstadt mit netter Strandpromenade von der man die Ruine der englischen Festung Casa Mar aus dem Jahr 1880 sehen kann.  Wir fahren weiter zu dem Campingplatz Le Beduin. Entsorgen ok, alles andere lassen wir. Das Wasser ist hier sehr salzig, selbst duschen lassen wir sein. Und Wäsche waschen ist auch nicht. Na ja, dann haben wir beim nächsten Platz mehr Glück.

Dienstag 6. März

Reisetag, sind heute auf dem Weg nach Dakhla bis Oued Kraa gefahren. Oued Kraa ist ein kleines Fischerdörfchen in dem hauptsächlich Tintenfisch gefangen wurde. Ca. 2 km vor dem Dorf ist eine Bucht, in der man sehr gut mit dem Wohnmobil am Strand stehen kann. Da die Straße im guten Zustand ist, steht man meistens nicht allein, denn hier kommt man auch mit Frontantrieb hin.

 

Mittwoch 7. März

Der Strand von Oued Kraa besteht zu 80 % aus Felsen und Steinen. Hier muss das Meer ziemlich gewütet haben, denn nach Ausage von anderen Campern und unserem Marokko-Buch soll mal ein Sandstrand existiert haben. Auch von den Fischern ist nichts zu sehen und die Fischhalle ist zugesperrt. Morgen erreichen wir Dakhla, der südlichste Punkt unserer Reise und der Wendekreis des Krebses, an dem die Sonne am 21.Juni senkrecht am Himmel steht. Bis zur mauretanischen Grenze sind es zwar nur noch ca. 300 km, aber dazwischen ist nichts, nur noch der Grenzort Lamhiriz.

Donnerstag 8. März

Die Straße nach Dakhla ist eine einzige Baustelle. Auf einigen Abschnitten sind wir im Wüstensand weitaus besser gefahren als auf den Holperpisten der Baustelle. Die Landschaft hat, bedingt durch die Baustellen, nicht viel zu bieten. Noch nicht mal Kamele, die bisher überall an der N1 zusehen waren. Nach einen Einkaufsbummel🍅🥖, Tomaten und Brot, haben wir noch eine Besichtigungsrunde durch Dakhla gedreht und haben dann unseren Übernachtungsplatz angefahren.

 

Freitag 9. März

Die Halbinsel Dakhla ist ein Paradies für Surfer und Kiter. Heute waren wir bei den Surfern die am Ende der Halbinsel ihr Revier haben. Ein Phänomen; die Wellen laufen fast 90 Grad zum Strand. Die Könner surfen bis zu einem Kilometer den Strand entlang.

 

Samstag 10. März

Die Lagune von Dakhla hat auch im Winter eine Wassertemperatur über 20° und der Wind weht an 300 Tagen ziemlich konstant aus einer Richtung, also perfekte Bedingung für Kitesurfer. Am bekannten km 25 leben in friedlicher Ko-Existenz Kiter  und Rentner zusammen. Die Lagune ist eine landschaftliche Perle und ein richtiges Kleinod. Aber die  Natur zahlt durch das Hinterlassen von Müll und sonstigem einen hohen Preis. 

Sonntag 11. März

Reisetag, von Dakhla bis 57 km hinter Laayoune. Übernachtung in einen Dünenfeld ca. 2 Km neben der N1. Sonntags sind auf der N1 merklich weniger LKW's unterwegs, wir sind gut voran gekommen. Morgen wollen wir die Oase Tighmart erreichen und einige Tage dort verbringen.

Montag 12. März 

Am Nachmittag sind wir,  nach einer abenteuerlichen Anfahrt, auf dem Campingplatz Aain Nakhla angekommen. Man sollte halt mehr auf die Schilder achten und weniger auf die Navi's hören. Unser Navi hat uns auf Wegen, etwas breiter wie ein Eselskarren, zum Campingplatz führen wollen. Ein Junge mit Fahrrad hat uns aus dem Gewirr von Gassen zum Campingplatz gelotst. Auf dem Platz angekommen, haben wir schon den blauen Woelke Offroader von Sabine und Udo aus Pforzheim gesehen. Schön, das wir die Beiden wieder getroffen haben, wir haben uns gleich zum Abendessen in dem Campingplatz-Restaurant verabredet und dann zum Tee im Nomadenzelt.

 

Dienstag 13. - Mittwoch 14. März

Schöne Tage in der Oase und auf dem Campingplatz.

Donnerstag 15. März 

Nach dem Frühstück haben wir uns von Sabine und Udo verabschiedet, die beiden wollen erstmal nach Tafraoute, der Hochburg der Schuhmacher. Wir fahren weiter Richtung Nordost. In Touzounine haben wir hinter einer hohen Mauer vor einem Sandsturm, der in Südrichtung zog, Schutz gesucht. Man konnte den Staub im Fahrzeug riechen. Der Sturm war nach einer Stunde vorüber. Wir sind dann noch zur Oase Oum-el-Alek gefahren und haben dort übernachtet.

 

Freitag 16. März 

50 km waren es noch zum Terassencamping Hayat in Tata. Der Platz ist schön angelegt und die sanitären Anlagen sind sauber. Morgen werden wir uns die Stadt ansehen, ein kurzer Weg von 10 Minuten.

 

Samstag 17. März

Markt ist zwar jeden Tag, aber sonntags ist der Markt mit den meisten Ständen und dem größten Angebot. Wir sind zur Orientierung aber schon mal Samstag in die Stadt gegangen und haben einen kleinen Markt mit Bekleidung und Geschirr gefunden. Nach weiterem Suchen wurde auch der größere Markt gefunden, der auch Bekleidung und Geschirr hat, aber auch vieles mehr wie Obst und Gemüse.

 

Sonntag 18. März 

Nach dem Frühstück ging  es zum Einkaufen auf den Markt. Ein Gewusel von Menschen, Eselskarren, Mopeds und Autos. Wir gehen über den Markt, kaufen unser Obst, Gemüse und Brot und verschwinden wieder. Nach einen Spaziergang durch die Oase neben dem Campingplatz  und einer meist einseitigen Unterhaltung mit unserem holländischen Nachbarn (NL = Nette Leute 😅), warten wir auf unser Couscous, das ans Wohnmobil geliefert wird. Marokko schmeckt gut. 

Montag 19. März 

Von Tata geht es die  N12 entlang nach Foum Zgiud. Ab hier führt eine Piste von 137 km am Lac Iriki und den Dünen des Erg El M'hasil vorbei nach Mhamid. Die Piste vor dem Ortseingang von Foum Zguid war schon sehr steinig und nach 500 m war ein Fahren nur noch im ersten Gang, teils weniger wie Schrittgeschwindigkeit, möglich. Nach ca. 2 km haben wir gedreht, da die Strecke einfach nicht besser wurde. Auf dem Rückweg liefen bettelnde Kinder aus den Nomadenzelten permanent neben dem Fahrzeug her. Über die N12 haben wir Zagora und den schönen Campingplatz Oasis Palmier erreicht. Wir haben 28 Grad und viel Sonne. 

 

Dienstag 20. März 

Stadtbummel und Waschtag

 

Mittwoch 21. März 

Heute Morgen ist die Karavane von 19 französischen Wohnmobilen, einer geführte Marokkotour, weitergezogen. Es herrschte teils eine ungemütliche Enge, wobei wir mit unserem Dicken den wohl geräumigsten Platz hatten. Wir haben uns das Rangieren und Stühle rücken aus der Entfernung angesehen. Danach ging es auf den Souk, hier verkaufen Nomadenfrauen gleich im Eingangsbereich ihre selbst hergestellten Schals, Umhänge, Kaftans

usw. , der Markt ist sonst männlich dominiert. Regina hat sich einen weißen Kaftan mit bunten Blümchen und das dazu passende Tuch gekauft.

 

Donnerstag 22. März

Heute beginnt in Mhamid das 15. Nomadenfestival und wir wollen dabei sein. Nach dem Frühstück verabschieden wir uns vom netten Schweizer Ehepaar mit den zwei kleinen Kindern, kaufen im "Super Marche" am Kreisel noch Wasser und 6 Eier.  Man weiß ja nie, wie die Versorgungslage wird und fahren dann nach Mhamid. Nach 20 km sehen wir links das Sahara Sky Hotel, das einem deutschen Astronomen gehört. Das besondere: auf der Dachterasse stehen mehrere Teleskope, teils GPS geführt, um dem unglaublich schönen Sternenhimmel in der Sahara noch näher zu kommen. In Mhamid angekommen, ist der Bühnenaufbau für das Nomadenfestival  noch im Gange. Wir fahren durch den Ort zum Campingplatz La Boussole, wo bereits 2 Mercedes Kurzhauber, ein MAN und ein Iveco stehen. Um 15 Uhr ist Eröffnung des Festivals, u.a. mit Musik und einem Kamel Rennen. Für Europäer war dieses Rennen schwer zu verstehen, da weder ein geordneter Start noch ein Ziel erkennbar waren. Ein marokkanisches Event, man nimmt es, wie es ist. Und passt auf, dass man nicht unter die Kamel Hufe kommt.

 

Freitag 23. März 

Heute war es sehr warm ca. 28 Grad (gefühlt 32) und ab Mittag nahm der Wind zu. Man fühlte sich wie ein paniertes Schnitzel. Sand überall. Am Abend sind wir zum Essen in die Stadt und zu den Musikbühnen. Es gab Nomaden Rock und Pop Musik. 

 

Samstag 24. März 

33 Grad und ein stürmischer Wind und trotzdem angenehmer zu ertragen als gestern. Wir haben uns in der Stadt mit Obst und Gemüse eingedeckt, morgen soll die Tajine zum Einsatz kommen. Ein Naturschauspiel zum Sonnenuntergang, über dem Erg Chegaga fegte ein Sandsturm hinweg, so dass die Staubfahnen in der roten Sonne zu sehen waren.  Die Musik auf dem Festival war heute Abend nicht unser Geschmack, deshalb sind wir nach dem Essen zurück zum Dicken gegangen.

Sonntag 25. März 

Heute fahren wir mit Peter und Franz aus Österreich, Richtung Erg Chegaga.

Der Dicke wird für sein erstes Wüsten Abenteuer vorbereitet. Öl bis maximum auffüllen und Luft ablassen, vorn 3,8 Bar hinten 3,5 Bar. Mehr ablassen wollte ich nicht, da es Baustellen- und keine MT- Reifen sind. Peter und Sabine mit ihrem Rundhauber, die bereits 2 1/2 Jahre in Afrika unterwegs war, fuhren vor. Franz, der bisher mit dem Motorrad die Welt erkundet hat, mit seinem MAN 8.136 in der Mitte und wir als drittes Fahrzeug. Peter fuhr eine ganz andere Strecke Richtung Erg Chegaga als die vielen Offroad - Fahrzeuge, die wir in den letzten Tage gesehen haben. Wir sind gleich in das Flussbett der Draa. Hier wechselten sich permanent Stein- und Sandfelder ab, eine Linie bzw. Richtung zu fahren, war nicht möglich, da immer nach einem fahrbaren Weg gesucht werden musste. Nach 10 - 15 km hatte sich Franz in einem Sandfeld festgefahren. Nach der Bergung haben wir uns verabschiedet, da wir nur Wüstenfeeling schnuppern wollten. Der Weg zurück war nicht einfach zu finden, da der Tag sehr heiß war und am Vortag ein Sandsturm über Chegaga fegte, war sehr viel Staub und diffudierte Feuchtigkeit in der Luft, die Sichtweite lag bei 800 - 1000 m. Wir haben es aber, ohne uns festzufahren und einer Verfehlung unseres Ziels von ca. einem Kilometer, aus der Wüste geschafft.

Montag 26. März 

Auf unserem Weg zurück nach Zagora, liegt das Sahara Sky Hotel. Hier hat Fritz Koring, ein deutscher Hobbyastronom, ein Hotel mit mehreren Teleskopen auf der Dachterasse, von der aus man den Himmel beobachten kann. 3 Gang-Menü mit Sternenbeobachtung 250 Dh/Person, das wollen wir machen. Nach dem Abendessen wurde der Mond beobachtet, sehr beeindruckend, man kann jeden Krater und die Ebenen sehen, selbst Erhöhungen sind erkennbar. Die Stern Beobachtungen können erst nach Monduntergang beginnen, also um 3:30 Uhr. Nach einer recht kurzen Nacht ging es wieder auf die Dachterasse, Jupiter mit seinen Monden, die Milchstraße mit gigantischen Ausmaßen, waren zusehen. Am beeindruckendsten war der Mars mit seiner roten Kappe und der Saturn, bei dem man den Ring aus Eis und Gesteinsbrocken gut erkennen konnte.

Dienstag 27. März 

 

Wir treffen uns mit Sabine und Udo in Zagora, Udo muss mit Harry (der blaue MB Vario 818) zu Ali Nasrin in die Werkstatt, ein Reifen verliert Luft. Derweil suchen wir den Campingplatz Sindibad, der zentral in der Stadt liegt und sehr schön ist. Hier verbringen wir 2 Tage, da Sabine und Udo auch zum SaharaSky wollen.

 

 

 

Mittwoch 28. März 

 

Mit Sabine und Udo, die im SaharaSky zum Sterne gucken waren, treffen wir uns am Markt in Zagora, um noch Obst und Gemüse für unsere Wüstentour zu kaufen. Wir wollen über die Piste P7112, die zum Teil parallel der algerischen Grenze verläuft, nach Merzouga und Erg Chebbi. Die ersten Kilometer auf der Piste gestalteten sich schwierig, da uns spanische Rallyeautos entgegen kamen. Zum Glück waren es nur ca. 30 – 40 Autos, mehrere Renault R4 und andere ältere Modelle, vielleicht eine Benefizveranstantung. Wir sind weiter durch tolle Wüstenlandschaften gefahren und haben neben  einem Dünengebiet, nahe des Abzweigs der Piste nach Mhamid, ca. 10 km vor Sidi Ali übernachtet. Nach dem Abendessen sind wir zu Sabine und Udo ins Mobil und haben noch ein Glas Wein getrunken. Ein schöner Tag in der Wüste. 

 

Donnerstag 29. März 

 

Es sind noch ca. 110 Kilometer bis Merzouga, deshalb sind wir heute schon um 8 Uhr gestartet. Durch faszinierende Landschaften, man glaubt gar nicht,  dass die Wüste so viele Gesichter hat. Die Oase Ramila wird passiert und die Piste wird sehr steinig, erster Gang und über jeden Stein hinweg rollen, nach 3- 4 km in Schrittgeschwindigkeit ist Ende.  Nach den vielen Kilometern durch die Hamadha, die Steinwüste, führte die Piste zu einen Dünenfeld. Laut Karte und GPS hätte man hier weiter fahren können. Unsere direkte Sicht auf die Dünen erzählt eine ganz andere Wahrheit.  Es war Mittag und der Sand war butterweich, wir beschlossen das Dünenfeld zu umfahren. Ein Hirte kam aus dem Nirgendwo zu uns und warnte vor der Weiterfahrt. Durch die heftigen Sandstürme hatte sich die Dünen Landschaft verändert. Während wir am Suchen nach der fahrbaren Piste waren, sehen wir einen Traktor mit Einachsanhänger. Dieser Wüsten Traktor hat uns geholfen, den richtigen Weg zu finden, er kam aus Oase Ramlia, die direkt auf unserer Strecke liegt. Über unsere Dirhams hat er sich sehr gefreut. Das nennt man erfolgreiches Wüsten Business. Alle sind zufrieden. Wir übernachten wieder an Dünen auf der haben Strecke zwischen Sidi Ali und Et-Taous.

 

Freitag 30. März 

 

Noch ca. 35 Kilometer Piste bis Taous,  dann weiter auf der N13 nach Merzouga.

In unserer Mittagspause hält ein Buschtaxi aus Berlin an, die beiden Insassen Jennifer und Daniel haben sich ein halbes Jahr Auszeit genommen und versuchen bis Namibia, vielleicht auch bis Südafrika zukommen. Während wir noch Infos austauschen, kommt ein marokkanischer Mitsubishifahrer an und möchte ein bischen Öl, da er kaum noch Bremsflüssigkeit im Behälter hat. Udo macht ihm klar, dass in den Bremsflüssigkeitsbehälter kein Motoröl hinein gehört und wir keine Bremsflüssigkeit haben. Der Marokkaner hat aber mit seiner Werkstatt telefoniert und die hätten ihm gesagt, er könne auch Motoröl verwenden. Marokko pur. Daniel holt dann aus seinem Auto eine Dose Bremsflüssigkeit, die der Marokkaner auch gleich grosszügig, voll bis zum Überlaufen, in den Behälter schüttet. Der Marokkaner; How much? Daniel ; 1000 Dirhams und lacht. Der Marokkaner gibt ihm seine Visitenkarte. Er ist  Hotelbesitzer und lädt Daniel ein. Sein Fahrer drängt zur Weiterfahrt, da die Bremsflüssigkeit unten wieder herausläuft. Wir fahren noch 8 km auf der Piste P7112 bis Et-Taous, hier erhöhen wir den Reifendruck wieder auf 6 Bar. Jetzt geht es weiter auf Teer die N13 bis Khamlia zum Campingplatz Secret du Sahara, direkt neben den Dünen von Erg Chebbi. Nach Sonnenuntergang zur blauen Stunde gehen wir noch in die Dünen, für ein paar Fotos. Wunderschön, wenn nicht die vielen Quads und Motorräder wären und selbst mit SUV 's wollen sie auf die höchste Düne fahren.

Samstag 31. März 

Nach Frühstück und Wäsche waschen fahren wir weiter, das Gebrumme auf der Düne wollen wir uns nicht mehr anhören. Wir fahren zum Einkaufen nach Erfoud und genießen in einem Cafe leckere Mandelplätzchen. Hier bekommen wir einen Tip für den Campingplatz Karla, 5 km hinter Erfoud. Ein sehr schön angelegter Platz mit einem genau so schönen Restaurant, in dem wir am Abend gleich Tajine Spezial verzehren, köstlich.

 

Sonntag 1. April 

Heute am Ostersonntag ist eine Reinigung des Dicken angesagt. Die Türschlösser und Schaniere sind durch den Saharastaub schwergängig und alles andere, von Fahrzeug- bis Wohnkabine ist mit einer Staubschicht überzogen. Nach der Reinigungsaktion wird der Rest des Tages relaxt, sehr angenehm nach der doch recht anstrengenden Wüstentour.

 

Montag 2. April 

Nach dem Frühstück machen wir eine Wanderung nach Erfoud ca. 8 km eine Strecke. Wir kommen durch einen Vorort, wo gerade die Palmenhaine gewässert werden. Das Wasser kommt aus einen Schacht ca. 80 x 80 cm groß, der permanent überläuft. Nach 2 Stunden stehen die Palmen 30 cm unter Wasser. Heute ist der Himmel bedeckt und in Erfoud fallen sogar ein paar Tropfen Regen, die Tropfen sind aber auf der Straße nicht erkennbar. Wir kaufen Kaffee und Brot für die nächsten 2 Tage. In einem Cafe sitzen unsere französischen Camping Nachbarn. Wir trinken frisch gepressten O-Saft und nehmen von dem leckeren Mandelplätzchen mit. Auf dem Heimweg müssen wir noch an den zwei etwas aufdringlichen Souvenirverkäufern vorbeikommen, beim ersten hat es geklappt, der zweite wartete schon hinter der Tür. Da Regina unbeirrt weiterging und ich ihm klargemacht habe, dass ich keine Fossilien möchte, hat er sich verabschiedet. Udo lässt seinen rechten Vorderreifen von der "Garage Royal" reparieren, beim Luftdruck prüfen stellt er fest, das dieser immer noch Luft verliert. Also muss Garage Royal noch mal ran, eine neue Ventilverlängerung wird beschafft und dann ist der Reifen wieder i. O.

 

Dienstag 3. April 

 

Um 10 Uhr wollen wir weiter Richtung Norden fahren. Udo will noch die Luft bei dem reparierten Reifen prüfen und ich will den Dicken schon mal starten. Der Dicke springt nicht an, die Batterie ist zu schwach und Udo schimpft, weil sein Kompressor kein Druck aufbaut. Udo's Problem hat sich  fast von selbst gelöst, jedenfalls war der Druck wieder da, beim Dicken fehlte ein wenig Wasser auf den Batterien, was aber nicht die Ursache war. Beim Ausbauen der Batterien stellt sich heraus, das eine Polklemme gebrochen ist. Gut, dass das nicht in der Wüste passiert ist, da war im Umkreis von 80 Kilometern keine Werkstatt. Vom Campingplatz fuhr ein Angestellter in die Stadt und besorgte 2 Liter destilliertes Wasser und gleich 2 Polklemmen, die Fahrt plus Teile für 120 Dh. Um 12 Uhr sind wir dann gefahren, die Fahrt bis Midelt zum Campingplatz Muncipal führte uns durch tolle Landschaften. Am Gorges du Ziz haben wir zweimal Halt gemacht und Fotos geschossen, dann wollten wir über eine Piste ins Hinterland, um uns einen Übernachtungsplatz zu suchen. Wir hatten noch nicht die Fahrzeuge ausgestellt, da kamen schon 2 Nomaden auf uns zu. Wir beschlossen, besser auf einen Campingplatz fahren.  Da haben wir unsere Ruhe. Auf dem Weg zurück zur Straße kommen uns schon mehrere Jungs mit Fahrädern entgegen.

 

Mittwoch  4. April 

 

Um 8 Uhr klopft es an unsere Tür auf dem Campingplatz Midelt Municipal . Es ist der Baguette Bringdienst, sogar im Preis enthalten, schöner Service. Heute fahren wir über die N13 bis Bouljoul, dann rechts auf die R503, die durch die Berge nach Fes führt. Nach Ortsende Midelt kommen wir den Berge des Hohen Atlas, die noch schneebedeckt sind, sehr nah. Die Gipfel sind hier bis knapp 3000 m hoch, der höchste der beiden Pässe, die wir fahren, ist 1907 m hoch. Eine super schöne Berg Landschaft, ganz anders als unsere Alpen oder die Dolomiten. In Boulemane soll es lt. unserem Reiseführer eine Auberge de Larnoussa mit Stellplatz für 8 Wohnmobile geben. Direkt an der Straße haben wir das Schild entdeckt, doch das große Tor war mit Kette verschlossen. Da man hier nicht mehr ungesehen frei stehen kann, fahren wir die 58 km weiter bis nach Fes auf den  Campingplatz Diamant Vert.

 

Donnerstag 5. April 

Udo hat gestern einen Guide für Fes und die Medina bestellt. Um 10 Uhr fahren wir zu einer Schule für das Keramik-Handwerk. Nach einer Besichtigung der Herstellung, vom Rohling über Vorzeichnen bis zur Bemalung der Teller , der Vasen  uvm., dem anschließenden Brennen der Stücke wurde alles gezeigt. Anschließend ging es in den Verkaufsraum, wo wirklich schöne Stücke zu sehen und zu kaufen waren. Die Medina in Fes soll mit 87 ha die größte in Nordafrika sein und hier lassen wir uns von Wafi, unserem Guide (ein Textil-Techniker und studierter Theologe), führen. Er zeigt uns die Lederherstellung inkl. der Gerberei mit Innenhof und den Becken, in dem das Leder mit Naturfarben gefärbt wird, z. B. rot mit Klatschmohn, gelb mit Safran, hier wird aber nur von Hand eingerieben, da Safran auch in Marokko sehr teuer ist. Wir, Sabine und Udo, Regina und ich, sind mehrere Stunden mit Wafi durch die Medina gegangen. Um 15 Uhr haben wir uns dann mit einem, von Wafi organisierten privatem Taxi, zum Campingplatz zurück fahren lassen.

Freitag 6. April 

Heute ist unsere letzte Etappe in Marokko, zurück zum Hafen nach Tanger Med. Nach 51 Tagen oder knapp 7,5 schönen Wochen, mit freundlichen und hilfsbereiten Menschen, tollen Erlebnissen und Eindrücken verlassen wir Afrika. Das freundliche Winken von Kindern und Erwachsenen an der Straße wird uns sicher fehlen, die lästige Bettelei in manchen Regionen sicher nicht. Dafür haben wir bald wieder das hektische Treiben in Europa.

Die 17 Uhr Fähre haben wir knapp verpasst, dann nehmen wir unser Abendessen halt im Hafen ein. Ankunft in Algeciras Hafen um 21:20 Uhr, an unserem Übernachtungsplatz bei Carlos ist der Platz voll. Wir stellen uns gleich beim Mercadona auf den Parkplatz, wo wir am nächsten Morgen einkaufen wollen.

Samstag 7. April 

Sabine und Udo sind erst um 1:30 Uhr in Algeciras auf dem Parkplatz angekommen, ihr Schiff sollte um 20 Uhr gehen, hat aber erst um 23 Uhr abgelegt. Wir gehen einkaufen, Schinken, Käse und Wein, um das Wichtigste zu nennen. Dann verabschieden wir uns von Sabine und Udo, die weiter nach Portugal fahren. Nach dem Frühstück fahren wir Richtung Sevilla, da das Wetter an der Küste und auch in ganz Spanien schlechter als in Deutschland ist, wollen wir gen Norden. Wir fahren parallel zur portugiesischen Grenze bis Aracena auf den Wohnmobilstellplatz. Ein nettes kleines Städtchen, bei schönen Wetter ist eine Wanderung auf die Burgruine oder zu der Höhle Gruta de las Maravillas sicher eine tolle Sache. Da der Wetterbericht für den Sonntag 100 % Regen ankündigt, werden wir morgen weiterziehen.

 

Sonntag 8. April

Fahrt nach Caceres, die Altstadt gehört zum UNESCO-Welterbe. Auch das schönste Städtchen verliert den Charme bei Dauerregen und 15 Grad, da sind wir von Marokko etwas anderes gewöhnt.

 

Montag 9. April 

Weiter gen Norden nach Santiago de Compostela. Auf Grund des schlechter werdenden Wetters, nur noch 5 Grad und auf 1200 m Schnee, wurde der Plan geändert, wir fahren auf dem schnellsten Weg nach Deutschland. Auf der Fahrt von Caceres nach Segovia, ca. 250 km, hatten wir einen permanenten Wechsel zwischen Regen-, Schnee- und Graupelschauer. So ein kaltes Spanien und das von der Küste bis zu den Pyrenän.

 

Dienstag 10. April 

Wir starten am Morgen von unserem Übernachtungsplatz kurz hinter Segovia an der N110 über Soria nach Ejea de los Caballeros nördlich von Zaragoza. Wir wollen diesmal über den Col du Portillon fahren, dieser Pass führt direkt am Pico de Aneto, dem höchsten Berg der Pyrenäen mit 3408 m, vorbei. Das spanische Regen Wetter, das wir seit dem 06. April nach Erreichen von europäischem Boden  haben, macht uns depressiv. Jeden Tag ein durchgehend  grauer Himmel, aus dem es permanent regnet. Deshalb sind wir auch bis Benabarre in den Pyrenäen durch gefahren, ca. 360 km. Selbst beim Einkaufen im Mercadona in Soria sind wir klitschnass geworden. Dabei stand der Dicke nur 100m entfernt.

 

Mittwoch 11. April

Es hat die ganze Nacht geregnet, teils so  unwetterartig, dass Regina wegen des Getöses auf unserem Dach kaum geschlafen hat. Alle Bäche und Flüsse auf unserem Weg waren über die Ufer getreten. So haben wir Spanien noch nicht erlebt, aber dieses Jahr war es selbst im Norden von Marokko ungewöhnlich kalt und sogar Schnee in der Sahara hat es gegeben. Wir hatten aber die dreißig Grad und mehr in der Wüste für uns gepachtet und vermissen Marokkos Wüsten und die Temperaturen sehr.

Der Pass Col du Portillon war für uns auf Grund des Wetters nicht befahrbar. Wir sind die N230 über Benabarre und Viella weiter durch Bossost gefahren. Hier zweigt übrigens auch die N114 zum Col du Portillon ab. Die Berge rechts und links der Strassen sind so durchweicht,  dass es sogar zu einem Felssturz auf der N230 geführt hat (Bilder in der Galerie).  Für uns ein Glück, dass die Stelle im Kurvenbereich schon abgesichert war. Wir sind bis Baraqueville, ca. 100 km hinter Toulouse, auf einen Stellplatz gefahren. Hurra, es regnet (noch) nicht in Baraqueville. Aber für heute Nacht und morgen ist wieder Regen gemeldet.

 

Donnerstag 12. April

Das Wetter war heute gut, es hat nur mal kurz geregnet. Wir sind bis Le Donjon, auf einen LKW Parkplatz direkt im Ort, gefahren. Am Nachmittag war sogar ein Spaziergang ohne Regen möglich, bei dem wir ein Schild 400 m zum Campingplatz gesehen haben. Da gehen wir mal hin, vielleicht kann man dort auch mit dem Wohnmobil stehen. Welche Überraschung, das ist der Campingplatz, an dessen Eingangstor wir letztes Jahr die Stoßstange vom Hymer kaputt gefahren haben. Damals sind wir im Dunkeln angekommen. Aus diesem Grund haben wir das Städtchen Le Donjon am Tag nicht mehr erkannt. Aber dieser vermaledeite Pfosten,  der hat echten Wiedererkennungswert.

 

Sonntag 15. April 

Wir sind am Freitag bis Breisach am Rhein gefahren, hier gibt es einen schönen Wohnmobil-Stellplatz direkt am Rhein. Das Wetter passt, Sonnenschein bei 22 Grad, hier erholen wir uns von der langen Fahrt bei schlechtem Wetter.

 

Montag 16. April

Wir fahren weiter nach Volkach an die Mainschleife. Der Stellplatz liegt direkt am Main, es sind nur 5 Minuten bis zur Altstadt. Im Restaurant "Hinterhöfle" gibt es ein leckeres Schäufele, nach 2 Monaten vegetarischer Kost in Marokko ein Muss.

 

Dienstag 17. April

Heute fahren wir mit dem Rad entlang des Mains über Sommerach und Nordheim wieder zurück nach Volkach.

Das Wetter ist auch weiterhin schön und wir beschließen, am Donnerstag in die Rhön zu fahren.

 

Donnerstag 19. April

Am Parkplatz Kloster Kreuzberg, wo wir bereits mehrfach im Wohnmobil auf der obersten Terasse übernachtet haben, wurde das Campieren verboten. Grund für das Verbot soll der Müll, der auf dem Parkplatz hinter lassen wurde, gewesen sein. So mussten wir auf dem neu geschaffenen Stellplatz am Gasthof Roth ausweichen.

 

Freitag 20. April

Heute wollen wir die große Kreuzbergtour Extra erwandern, mit 13 km schon recht ordentlich. Vom Stellplatz geht es erstmal ca. 2 km zum Kreuzberg hinauf. Hier haben wir uns entschieden, die Tour rechtsherum zu gehen, also erstmal wieder ca. 6 Kilometer den Berg herunter. Um dann die zweite Hälfte der Tour wieder 6 Kilometer den Kreuzberg hinauf zu gehen, eine schweißtreibende Tour. Das Klosterbier bzw. der Wein hat umso besser geschmeckt.

 

Samstag 21. April

Am Morgen sind Eva und Gerrit mit ihrem Defender gekommen. Die beiden haben Brötchen mitgebracht und wir

frühstücken ausgiebig zusammen. Am Nachmittag wandern wir noch eine kleinere Runde um den Kreuzberg und kehren dann in die Klosterschenke ein. Bei herrlichem Sonnenschein schmeckt das Bier besonders gut. Es war schon dunkel als wir den Wohnmobilstellplatz erreichten.

 

Sonntag 22. April

Nach 93 Tagen davon 51 Tage in Marokko, geht unsere Reise zu Ende. Heute fahren wir nach Hause.