01.04.2020 - Campingplatz Granja Ecologica Veilchental

 

Gestern, am späten Nachmittag, kam die Policia auf den Campingplatz Veilchental.Sieben Personen sind auf dem Campingplatz, aber nur ein  Pass wurde kontrolliert. Nachdem die Policia gefahren war, kamen sie kurze Zeit später wieder zurück und wollte jetzt von uns allen die Pässe sehen. Wir haben schon vermutet, dass das nicht alles war, da die ganze Aktion ziemlich unkoordiniert ablief. Am nächsten Tag in der Mittagzeit hatten wir wieder Besuch von Policia, Gemeindemitarbeiter und Gesundheitsdienst.Mit einem „Laser-Industrie-Thermometer“ wurde bei uns Fieber gemessen, alle hatten eine Temperatur von 30,5°, super. Nachdem die Truppe wieder abgerückt ist, erzählt uns Rochee, das drei anonyme Anzeigen gegen ihn bei der Gemeinde eingegangen sind. Seiner Meinung nach ist die Aktion nur gegen ihn gerichtet, da er mit der Gemeinde noch einen offenen Konflikt hat. Das Denunziantentum hat z. Zt. in Argentinien Hochsaison. Rochee hätte uns gar nicht aufnehmen dürfen, da wir alle potenzielle Virusträger sind. Nun muss Rochee der Campingplatzbetreiber unseren Gesundheitszustand alle zwei Tage telefonisch dem Krankenhaus melden. Nach unserer Quarantänezeit von zwei Wochen, sollen wir sogar ein Gesundheitszertifikat bekomme. Wir hoffen alle, das noch ein Schreiben mehr mit Stempel und Unterschrift, drei Schreiben haben wir bereits von der Botschaft erhalten, bei unserer Weiterreise hilft. 

 

 

10.04.2020- Campingplatz Granja Ecologica Veilchental

 

Die Ausgangssperre in Argentinien wird über den 14.04.2020 hinaus um weitere 14 Tage verlängert.

Der deutsche Konsul schreibt in einer Email sinngemäß „die wirtschaftlichen Folgen werden schlimmer sein als der der Virus selbst“. Das Bankensystem werde zusammen brechen und die Versorgung der Bevölkerung.

Wir haben uns schweren Herzens zum Abbruch unserer Reise entschlossen, unserer Traum von einer Reise auf der Panamericana ist geplatzt. Wir wollten unser Fahrzeug am 30.04. von Zarate aus verschiffen.

Da überstürzten sich die Ereignisse: plötzlich waren wir für den Rückholflug am 17.04. vorgesehen.

Was machen wir mit dem Fahrzeug? Es ist Karfreitag, vor dem 14.04. arbeitet keiner, doch SeaBridge, Frau Heinemann schrieb noch am Samstag an den Hafenagenten, das er uns auf das Schiff für den 22.04. mit Abgabetermin 16.04. vormerken soll. Ostermontag machte Frau Heinemann einen Grimaldi- Mitarbeiter im Homeoffice ausfindig, der unsere Buchung bestätigte. Vielen Dank.

 

 

16.04.2020 – Howard Johnson Hotel Buenos Aires

 

Das Gesundheitszertifikat aus dem Krankenhaus in Villa Belgrano haben wir nicht bekommen, aber wir haben mittlerweile 8 Formulare von unserer Botschaft und diversenHonorar Konsulen bekommen die sollten ausreichen. Wir starten um 5:30 Uhr vom Campingplatz Veilchental nach Zarate zum Hafen, 680 km, um 16:30 Uhr waren wir mit nur einer Polizeikontrolle am Ziel. Wir übernachten mit 5 Wohnmobilen auf einem ruhigen Parkplatz im Hafen. Um 10:00 Uhr erwartet uns schon Francisco, der Hafenagent. Hafenausweis mit Foto wird erstellt, Papier kopieren, ausstellen und Fotographien. Dann wird das Fahrzeug kontrolliert, nicht auf die verbotenen Dinge, die man nicht mitnehmen darf, wie Lebensmittel, Spraydosen Gasflaschen, Elektronikgeräte ect. , nein auf Drogen. Das Fahrzeug wird nach Hohlräumen abgeklopft, die Dicke des Bodens an verschiedenen Stellen kontrolliert und der Drogenhund kam zu Einsatz. Dann bekamen wir ein Zertifikat, das das Fahrzeug drogenfrei ist. Wir durften das Fahrzeug komplett abschließen und nur der Zündschlüssel muss im Schloss stecken bleiben, wir sind froh, dass wir nicht alle Schlüssel abgeben mussten, wie von SeaBridge angekündigt. Die Abgabe des Fahrzeugs hat gut zweieinhalb Stunden gedauert. Mit dem Taxi fahren wir nach Buenos Aires in Howard Johnson Hotel. Eine große Auswahl an Hotels haben wir nicht, da die meisten Hotels geschlossen sind.

 

 

17.04.2020 – Flughafen Ezeiza Buenos Aires

 

Mit dem Shuttlebus vom Hotel fahren wir zum Airport Ezeiza, wo wir um 15:30 Uhr einchecken sollen.

Wir waren bereit um 14:00 Uhr am Flughafen, wo sich schon einige Passagiere eingefunden haben.

Am Eingang zu den Terminals wurde bei uns Fieber gemessen, danach war Schlange stehen angesagt.

Nach einer Stunde hatten wir unsere Transitkarten die uns berechtigen an dem Rückholflug teilzunehmen. Dann noch an den Schalter der Lufthansa für die Bordkarte. Die Aufteilung der Sitzplätze wurde von der Lufthansa organisiert, Familien mit Kindern in der First Class, über 60 jährige in der Business Class die anderen in Economy Class. Der Jumbo Jet, Boeing 747-400, steht bereits vor dem Terminal, Abflug ist um 20:30 Uhr, Flugzeit bis Frankfurt ca. 13 Stunden. Der Flug in der Business Class war schon angenehm, bei einem regulären Flug wäre wohl für das leibliche Wohl besser gesorgt worden. So stand bei jedem Sitz ein Karton mit vielen Tüten, Nüsse, Kekse, Gummibärchen, etc., eine Biffi, ein Becher Nudelsalat, Schwarzbrot und Butter. In Frankfurt sind wir eine halbe Stunde früher. Als wir zu der Skyline des Bankenviertels kamen, startet das Flugzeug durch. Wir sind alle ein wenig überrascht. Dann die Durchsage des Flugkapitäns „ein landendes Flugzeug hatte einen Vogelschlag und jetzt muss erst die Landebahn gereinigt werden“. So drehen wir noch eine Runde über den Süden von Frankfurt. Nach der Landung müssen wir uns beeilen, der ICE nach Kassel fährt in einer halben Stunde. Mit dem Taxi fahren wir vom Bahnhof nach Hause, das Ende unserer Panamericana-Reise.

Unglaublich wie so ein Virus, in so kurzer Zeit, die Welt verändert.